Nach einem denkwürdigen Baseballspiel mit einem sensationellen Sieg am Sonnabend und einem spannenden Spiel, aber einer erwarteten Niederlage am Sonntag sind die Hamburg Stealers im Play-off-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den hohen Favoriten Regensburg Legionäre ausgeschieden.
Nach den beiden Niederlagen eine Woche zuvor in Hamburg in den Viertelfinalspielen eins und zwei (0:4 und 1:5) gingen die Stealers am Sonnabend in Regensburg als klarer Außenseiter ins dritte Spiel. Gehandicapt schien das Teams aus der Hansestadt zudem, weil Head Coach Jens Hawlitzky aus wichtigen privaten Gründen nicht mitreisen konnte und von seinem Assistant Coach Leo Nietz vertreten wurde. Doch die kampfstarken Stealers waren nicht nach Regensburg gereist, um sich dem Südmeister und Titelanwärter kampflos zu ergeben. Im Gegenteil: Schon im ersten Inning zeigten sich die Hamburger Schlagleute von ihrer guten Seite und sorgten für die 1:0-Führung. Diese bauten sie bis zur Hälfte des sechsten Innings sogar auf ein sensationelles 9:0 aus. Sie nutzten dabei auch die Tatsache, dass Regensburgs Trainer als Pitcher auf die Nachwuchsspieler Wolfgang Reitter und danach Lucas Dickman setzte, die beide größere Probleme bekamen.
Auf der anderen Seite hielt Stealers-Pitcher Greg Hendrix sein Team lange schadlos. Im sechsten Inning wachte allerdings die gefürchtete Regensburger Offensive aus, so dass sich noch ein bis zum letzten Aus extrem spannendes Spiel entwickelte. Dabei ließen sich die Stealers allerdings von der Aufholjagd der Legionäre nicht schocken und kamen auch in der Schlussphase noch zu Punkten. Am Ende retteten sie mit dem eingewechselten Pitcher Iwan Galkin sowie einer insgesamt konzentrierten Leistung den 12:10-Sieg. Damit verlängerten die Stealers ihren Aufenthalt in Regensburg um einen Tag, um am Sonntag das vierte Spiel der Play-off-Serie zu bestreiten.
„Das Spiel war einfach irre. In diesem Stadion, bei dieser Atmosphäre einen Auswärtssieg zu landen, ist ein großartiges Gefühl. Wir wussten, dass fünf oder sechs Runs gegen die starke Offensive der Regensburger nicht reichen würde. Bei neun Runs habe ich dann daran geglaubt, hier gewinnen zu können“, sagte Leo Nietz. In der Offensive zeichneten sich auf Hamburger Seite besonders Max Pfeifer, Nathan Poff und Brian Ramirez mit jeweils drei Hits (erfolgreiche Schlagversuche) aus. Am Ende standen auf Seiten der Stealers 16 Hits zu Buche, bei Regensburg zwölf.
Auch die zweite Partie blieb bis zum Ende spannend, erst im achten Inning gelangen den Legionären die zwei Runs zum 2:0-Endstand. Im zweiten Inning schafften es zwei Hamburger mit Back-to-Back-Singles auf die Bases. Brehan Murphy und Parsa Bergengrün verbuchten die beiden einzigen Hits für die Hamburg Stealers. Jason Daniels warf acht Innings und ließ nur fünf Hits, zwei Runs und fünf Base on Balls zu. Ihm gelangen fünf Strikeouts.
Fotos: Gregor Eisenhuth
Fotos von beiden Spielen findet man auf der Seite von Gregor Eisenhuth.