Der Zeitpunkt hätte kaum besser gewählt werden können. Die Hamburg Stealers sicherten sich am Sonnabend mit einem 11:1-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten Dortmund Wanderers in der Baseball-Bundesliga wie erhofft die erneute Teilnahme an den Play-offs um die Deutsche Meisterschaft. Bereits vor dem letzten Spiel der regulären Saison an diesem Sonntag (19. Juli, 13 Uhr) ebenfalls gegen Dortmund sind die Stealers mit nun 10:13 Siegen nicht mehr vom vierten Tabellenplatz zu verdrängen.
Vor dicht gefüllten Zuschauerrängen krönten die Stealers damit ihr Jubiläumsfest zum 30-jährigen Bestehen. „Für unsere Anhänger war es ein ideales Spiel, es war lange spannend, und am Ende haben wir unseren Gegner mit einer starken Offensive überrollt“, sagte Jens Hawlitzky, der Head Coach der Hamburg Stealers. Nachdem sein Team bereits im ersten Inning (Spielabschnitt) mit 0:1 in Rückstand geraten war, gelang erst im vierten Inning der Ausgleich zum 1:1. Im sechsten Inning gingen die Hamburger dann erstmals in Führung. Die vorzeitige Entscheidung fiel ein Inning später. Der eingewechselte Henry Guerra führte sich mit einem Hit (erfolgreicher Schlagversuch) ein und animierte offenbar seine Kollegen, es ihm nachzumachen. Auch ein Spielerwechsel half den Dortmundern nicht mehr. Die Stealers zogen auf 11:1 davon und sorgten somit für das vorzeitige Ende (Ten-Run-Rule) des Spiels.
Dabei gelang Henry Guerra im siebten Inning, als er zum zweiten Mal an den Schlag kam, ein weiterer Hit und damit eine optimale Ausbeute. Ebenfalls zwei Hits hatten am Ende Catcher Brett Rosen und Outfielder Max Pfeifer zu Buche stehen. Als Pitcher hielt Greg Hendrix das gesamte Spiel durch und ließ nur einen Run, drei Hits und zwei Walks zu. Sieben gegnerische Schlagmänner schickte er per Strikeout zurück auf die Bank.
Am Sonntag starteten die Stealers ihre Punktejagd im dritten Inning mit zwei Runs und bauten ihre Führung kontinuierlich aus. Höhepunkt war dabei der Homerun von Infielder Brian Ramirez im siebten Inning, mit dem er für zwei Punkte sorgte. Auf je zwei Hits kamen Max Pfeifer, Mathis Grope und Nathan Poff. Als Pitcher bot Jason Daniels eine überaus souveräne Leistung, er ließ keinen Run und nur zwei Hits zu, leistete sich keinen Walk und warf sechs Strikeouts. Nach acht Innings löste ihn Parsa Bergengrün ab, der sich ebenfalls keine Blöße gab.
Mit diesen Siegen steht fest, dass die Stealers am 8. August im Play-off-Viertelfinale (best of five) Heimrecht gegen den Meister der Bundesliga Süd haben.
Dort sind derzeit die Regensburg Legionäre Tabellenführer mit zwei Siegen Vorsprung vor den Heidenheim Heidenköpfen. Am kommenden Wochenende fällt im direkten Duell der beiden überragenden Süd-Teams die Entscheidung über den Viertelfinal-Gegner der Stealers.
„Wenn man bedenkt, dass wir vor dieser Saison durch kurzfristige Absagen fest eingeplanter, starker Spieler in unserer Personalplanung zurückgeworfen wurden, sind wir sehr glücklich darüber, dass wir wie in den Vorjahren wieder Vierter der Bundesliga Nord geworden sind und damit unser Saisonziel erreicht haben.
Wir freuen uns jetzt auf die Spiele gegen den Südmeister und wissen nach unseren guten Spielen gegen die Topteams des Nordens, Bonn und Solingen, dass wir gerade zu Hause nicht chancenlos sein werden“, blickt Hawlitzky voraus.
Fotos: Markus Tischler