Eine handfeste Überraschung gelang den Hamburg Stealers am Sonntag zum Auftakt der Saison 2019 in der Baseball-Bundesliga. Im Doubleheader gegen den Deutschen Meister Bonn Capitals musste sich das Team des neuen Headcoaches David Wohlgemuth zunächst zwar nach sieben Innings mit 0:10 geschlagen geben. Im zweiten Match aber verwandelte das Team den 0:2-Rückstand aus dem zweiten Inning bereits ein Inning später in eine 3:2-Führung. Diese baute das Team aus der Hansestadt im vierten und fünften Spielabschnitt auf 5:2 aus. Dank einer starken Defensive geriet diese Führung bis zum Ende nicht mehr in Gefahr. Damit fügten die Stealers dem Titelverteidiger aus Bonn die erste Niederlage in einem Punktspiel seit 2017 zu. Im vergangenen Jahr hatten die Bonner alle 40 Spiele der regulären Saison und der Zwischenrunde für sich entschieden.
„Im ersten Spiel war das Ergebnis für Bonn deutlicher als der Leistungsunterschied. Das habe ich dem Team in der Pause zwischen den Spielen auch so gesagt. Wir wollten im zweiten Spiel dann auch den Zuschauern zeigen, dass es sich lohnt, hierher zu kommen“, sagte David Wohlgemuth, der Headcoach der Hamburg Stealers. 478 Besucher waren in den Ballpark am Langenhorst gekommen und sorgten für eine stimmungsvolle Baseball-Atmosphäre.
Im ersten Spiel gingen die Bonn Capitals bereits im ersten Inning mit 4:0 in Führung, schon nach fünf Innings hieß es 10:0 für die Rheinländer. Drei der insgesamt acht Hits (erfolgreiche Schlagversuche) der Capitals gelangen Outfielder Danny Lankhorst. Bei den Stealers kamen Brehan Murphy und Simon Bäumer auf jeweils zwei Hits. Starting Pitcher Iwan Galkin ließ fünf Runs (alle earned), sechs Hits und vier Walks zu. Er konnte vier Strikeouts für sich verbuchen. Ihm folgte nach drei Innings Fabrizio Cagliani. Von den fünf Runs gegen ihn war nur einer ein earned Run. Für die letzten zwei Innings kam noch der 18 Jahre alte Leo Cramer auf den Mound, der keinen Run mehr zuließ und drei Bonner Schlagmänner ausstrikte.
Im zweiten Match zeichnete sich vor allem Starting Pitcher Darren Lauer aus, der am Ende auf die stattliche Zahl von 149 Pitches in seinen acht Innings kam. Ihm gelangen sieben Strikeouts, dem standen nur vier Walks gegenüber. Er verdiente sich damit den Win. Als Closer profilierte sich der zuvor als First Baseman eingesetzte Oliver Thieben im letzten Inning mit drei Strikeouts und nur einem zugelassenen Hit. Er erhielt dafür den Save.
In der Offensive verteilten sich die zehn Hits der Stealers auf acht verschiedene Schlagmänner. Dabei kamen Max Pfeifer und Nicholas DiBenedetto auf jeweils zwei Hits. Auch aufgrund dieser Homogenität sagte David Wohlgemuth nach dem überraschenden Erfolg: „Das war offensiv und defensiv eine echte Teamleistung. Darren hat dabei noch den kleinen Stern dahinter.“
Der Split gegen Bonn ist für die Hamburg Stealers auch psychologisch eine gute Basis, um die nächsten Aufgaben anzugehen. Dabei steht bereits am kommenden Sonnabend das Gastspiel bei den Paderborn Untouchables auf dem Programm, die am Sonntag mit einem 27:0 und 16:1 beim Aufsteiger Wesseling Vermins spektakulär in die Saison starteten. „Unser Sieg im zweiten Spiel zeigt, was in dieser Saison für uns möglich ist. Wir haben gesehen, dass wir gegen jedes andere Team mithalten können, wenn wir die Mosaiksteine richtig zusammenfügen“, sagte David Wohlgemuth mit Blick auf den weiteren Verlauf der Spielzeit. Die nächsten beiden Heimspiele finden am Ostermontag (22. April) um 12 und 15.30 Uhr im Ballpark am Langenhorst in Hamburg-Niendorf statt.
Spielszenen-Fotos: Markus Tischler