Die Vereinsführung der Hamburg Stealers begrüßt die Entscheidung des Deutschen Baseball- und Softball-Verbandes (DBV), die für die kommende Saison geplante quantitative Beschränkung des Einsatzes von ausländischen Spieler mit einem Pass eines EU-Staates in den Spielen der 1. und 2. Bundesliga wieder zurückzunehmen.
Anfang November hatten die Hamburg Stealers sowie weitere Bundesligavereine die DBV-Führung nachdrücklich darauf hingewiesen, dass die zuvor vom Ausschuss für Wettkampfsport (AfW) des DBV beschlossenen und veröffentlichten Änderungen der Bundesspielordnung (BuSpO) in Bezug auf den Einsatz von EU-Ausländern eindeutig dem geltenden EU-Recht widersprechen, und deshalb gegen die Umsetzung dieser neuen Regelungen protestiert.
Diese neuen Regelungen sahen vor, dass in der kommenden Saison 2017 der 1. Baseball-Bundesliga pro Mannschaft neben den beiden regulären internationalen Spielern höchstens nur noch zwei Spieler aus einem nicht-deutschen EU-Land gleichzeitig auf dem Spielfeld stehen dürfen. Dazu sollte im jeweils ersten Spiel eines Bundesliga-Doppelspieltages die wichtige Position des Werfers (Pitcher) ausschließlich durch einen deutschen Staatsbürger besetzt werden. Ein Spieler aus einem anderen EU-Land wäre hier künftig nicht mehr zugelassen gewesen.
Auf der Vollversammlung der Bundesligavereine am 13. November hatte bereits die Mehrheit der Clubs für den Antrag der Stealers gestimmt, dass Spieler mit einem Pass eines EU-Staates weiterhin nicht diskriminiert werden dürfen, sondern weiter wie einheimische Spieler zu behandeln sind.
Angesichts dieses Votums beschloss jetzt der DBV-Ausschuss für Wettkampfsport, die bereits kommunizierten Regelungen zur Beschränkung von EU-Ausländern im DBV-Spielbetrieb nicht einzuführen. Hauptgrund dafür sei, so der DBV, „das Risiko bei einem eventuellen Rechtsstreit, der bereits von mehreren Vereinen im Vorfeld öffentlich angekündigt wurde“.
„Der Vorstand der Hamburg Stealers ist in erster Linie erleichtert darüber, dass im AfW und DBV-Präsidium die Vernunft gesiegt hat und auf eine eindeutig rechtswidrige Diskriminierung von EU-Ausländern in den Bundesliga auch künftig verzichtet wird. Wir haben auf die möglichen, finanziell unabsehbaren, im schlimmsten Fall sogar existenzgefährdenden Auswirkungen für den DBV bei einem Verstoß gegen das geltende EU-Recht hingewiesen. Uns ging es darum, unseren Verband und damit auch unseren Sport und insbesondere die Bundesligen vor drohendem Schaden zu bewahren“, sagt Sven Huhnholz, der 1. Vorsitzende des Baseball Club Hamburg Stealers e.V.
„Zudem freuen wir uns darüber, dass wir jetzt endgültig auf sicherer rechtlicher Basis unsere Planungen für die Bundesligasaison 2017 fortführen können“, sagt Huhnholz weiter.