Hier kommt ein kleiner Rückblick mit der Akademie, und dennoch will ich direkt am Anfang den Surfer John Kabat-Zinn zitieren: „You can’t stop the waves but you can learn to surf“.
Frei übersetzt und auch gleichzeitig das Motto für das Jahr und wahrscheinlich auch für die nächsten ein oder zwei Jahre: Du kannst die (Corona-) Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen, auf ihnen zu surfen und somit das Beste aus jeder Situation machen.
Zurück zum Baseball:
In den letzten Zügen der dritten Welle hatten wir noch unseren alten Pitching-Coach Sam Springer in Deutschland. Mit Sam haben wir in kleinen Fünfer-Gruppen trainiert bei circa zwei bis drei Grad und haben das Beste aus den Möglichkeiten gemacht. Hier ein großer Dank an meine Mama, die Sam und mir mehrere Wollsocken gestrickt hat, die wir dann alle zwei Stunden gewechselt haben.
Ein großes Lob an die Kids, denn egal wie kalt es war, wie schnell es wieder dunkel wurde und und und, die Kids haben auch im Januar voll durchgezogen.
Im Februar mussten wir leider ohne „Import-Coaches“ arbeiten, aber Martin Schulze konnte sein Comeback auf dem Trainingsplatz feiern, und gleichzeitig ging der ElbAkademie-Podcast in die zweite Runde.
Dazu konnten wir die ersten Einheiten im Fitness-Studio am Langenhorst absolvieren. Auf diesem Wege nochmal vielen Dank an alle Helfer. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie es da vorher aussah.
In einem von SEHR vielen Zoom-Meetings haben wir uns auch etwas mehr mit der Geschichte von Baseball befasst. Die Geschichte des deutschen Baseballs, aber natürlich auch die Geschichte der MLB wurden erörtert. Da kommt man um einen Namen nicht herum: Jackie Robinson. Im gleichen Aspekt haben wir auch nochmal über die Themen Rassismus, Toleranz und Vielfalt gesprochen. Nach tollen Unterhaltungen mit den Spielern haben wir uns entschieden, dass wir als Akademie ein Zeichen setzen wollen und dank des Crowdfounding von Bastian Düsing kam ein richtig cooles Graffiti in den Ballpark Langenhorst.
Ab März ging die Schule wieder intensiver los (so mein Eindruck), und wir durften wieder mit den normalen Trainingseinheiten anfangen. Auch die ersten Import-Coaches kamen dazu. Im (Vor)Sommer, als das Leben wieder „normal“ war, hatten wir – ehrlich gesagt – das größte Loch in der Akademie. Viele Kids wirkten überfordert mit der Schule und ihrer (zeitlichen) Struktur im Leben. Auch die Motivation wirkte nicht immer optimal.
Dennoch muss man sagen, dass, wenn die Kids beim Training waren, wir fast immer gute Einheiten hatten. Dies war auch dank eines sehr großen Coaching Staffs mit Tyler, Simon, Daniel, Marlon, Scott, Martin und mir möglich. Riesigen Dank an alle Co-Trainer!
Nach den Sommerferien gingen endlich wieder die Spiele los, und man merkte, wie ein RUCK durch die Akademie ging. Die Jungs hatten wieder das Wichtigste am Baseball gewonnen, nämlich den Spaß am Spiel. Jeder einzelne Spieler und auch Trainer hat wieder die fünf bis 15 Prozent mehr gegeben, und die Akademie war wieder so, wie man es sich wünscht. Wir mussten endlich wieder struktureller durch die Trainingswochen gehen, weil die Kinder endlich wieder Belastungen am Wochenende hatten. Für mich war das eine ganz komische Situation. Als U-15-Coach der Stealers wollte ich natürlich die Spiele mit den Stealers gewinnen, aber dennoch habe ich mich immer wieder erwischt, dass ich mich sehr gefreut habe, wenn „gegnerische“ Akademie-Spieler gut gegen die Stealers gespielt haben.
Mein persönliches größtes Highlight fand aber im Herrenbereich statt, als Marc Wanke (U15) gegen Milan (U15) in der 2. Bundesliga gegeneinander als Starting Pitcher geworfen haben und die Stealers noch weitere Akademie-Spieler in der Line-up hatten. Kurz danach kommen die Nominierung von „Wälly“ für die U-12-Nationalmannschaft, die EM- Teilnahme von Fynn Ihde, der MVP-Titel von Finn Schulze bei der U-15-DM, Rickert Koch, der aufs College gehen durfte, Jakob Homann, der dank der Akademie-Ausbildung ins High-School-Team gekommen ist, und dass Simon Bäumer in seinen Ferien sofort als Coach mitgeholfen hat.
Als das „Sommer-Semester“ endete, haben wir einige Spieler verloren. Auf diesem Weg möchte ich mich noch einmal bei den „Mitgründern“ der Akademie bedanken. Als die Akademie damals entstand, gab es keine Caps, Shirts, Jacken, Fitness-First-Deals, gefühlte 100 Trainer im Sommer. Wir hatten teilweise auf der Hundewiesen trainieren müssen, weil die Kommunikation mit dem benachbarten Verein nicht immer ganz einfach war.
Also vielen Dank und alles Gute an: Rickert Koch, Toni Pape, Bengt Alpers und Jakob Homann. #DayOnces
Ein riesiges Dankeschön auch an Martin Schulze, der seit der Minute „minus 100“ dabei war. Ohne Martin wäre die Akademie nie entstanden, und Martin war vor allem am Anfang eine unfassbar große Hilfe im Hintergrund. Als die Akademie dann auch mehr und mehr trainieren konnte, hat Martin neben seiner guten Arbeit im Baseballbereich einen unfassbar guten Job im athletischen Bereich gemacht.
Deswegen auch nochmal auf diesem Weg: Danke für unfassbar viele Stunden am PC, am Telefon, am Mikrofon, in Meetings, viele Stunden der Seelsorge mit kühlen Getränken und nochmal doppelt so viele Stunden auf dem Platz und im Fitness-Studio.
Seit Oktober/November hat das Winter-Semester begonnen, und mit der Akademie ist es uns gelungen, dass wir den slowenischen Nationalspieler Matic Lešnjak als Akademie-Coach nach Hamburg holen konnten.
Matic hat mehrere Jahre in den USA gespielt und schon in vielen verschiedenen europäischen Ligen. Matic überzeugt nicht nur durch sein Fachwissen im Bereich Baseball und Athletik, sondern auch mit seiner Arbeitsmoral und seiner Persönlichkeit.
Seit November können die meisten Spieler von Montag bis Samstag trainieren, und die harte Arbeit, gepaart mit viel Spaß, zahlt sich natürlich aus. Die Kids sind unfassbar fit und hauen ordentlich auf den Ball.
Auch ein Riesendank an dieser Stelle an Fitness First, die uns geholfen haben, einen sehr guten Fitnessplan für die Spieler zu kreieren.
Das Wichtigste zum Schluss:
Nach einigen Wechseln, vielen Vier-Augen-Gesprächen und Meetings haben wir derzeit auch eine überragende Gruppendynamik und Stimmung sowie einen beeindruckenden Spirit in der Gruppe. Je länger ich darüber nachdenke, desto stolzer können wir als Akademie darauf sein. Die Kids ziehen zu 100 Prozent mit, pushen sich untereinander und werden immer mehr zu Kumpels. Darauf bin ich echt total stolz.
Von Januar an starten wir wieder voll durch, und ich kann jedem nur ans Herz legen, so viele Einheiten wie möglich mitzumachen und für die Akademie zu werben, denn die Akademie kreiert nicht nur richtig gute Baseballer, sondern auch richtig gute, coole Kids. Und das ist mindestens genauso wichtig!!!
Frohe Weihnachten und immer dran denken: You don’t get to live the dream without doing the work!
David Wohlgemuth