Mit einer ebenso überraschenden wie erfreulichen Siegteilung kehrten die Hamburg Stealers von ihren ersten beiden Spielen der neuen Saison in der Baseball-Bundesliga aus Solingen zurück. Auf die höchst unglückliche 10:11-Niederlage im ersten Match bei den favorisierten Solingen Alligators, dem Deutschen Meister von 2014, antwortete das Team von Headcoach Jens Hawlitzky am Sonnabend mit einem verdienten 4:0-Sieg in der zweiten Partie. „Es ist auf jeden Fall ein Erfolg, dass wir einen Split aus Solingen mitbringen konnten. Allerdings wäre heute auch ein Doppelsieg absolut möglich gewesen, nachdem wir im ersten Spiel schon mit 9:1 nach drei Innings und 10:4 nach sechs Innings geführt hatten. Ich freue mich insgesamt darüber, dass wir für diese Saison ein gutes Team zusammen haben, das offenbar jeder Mannschaft offensiv und defensiv Paroli bieten kann“, sagte Trainer Hawlitzky.
Nachdem es für die Stealers in den vergangenen Jahren in Solingen kaum etwas zu holen gegeben hatte, brannte das Hamburger Team im ersten Spiel bereits im ersten Inning ein Offensiv-Feuerwerk ab und ging mit 5:0 in Führung. „Ich habe meine Spieler angehalten, gegen Solingens Pitcher Andre Hughes mutig zu schlagen und nicht auf Balls zu spekulieren. Davon wirft er nämlich nur wenige“, gab Hawlitzky nach dem Spiel preis. Am Ende zahlte sich diese Devise mit insgesamt 14 Hits (erfolgreiche Schlagversuche) und zehn Runs zwar aus, dennoch reichte es nicht zum Sieg. „Auch wenn es vielleicht vermessen klingt, hätten wir unsere Möglichkeiten, die Führung noch weiter auszubauen, nutzen müssen. Wir haben uns ein bisschen vom Vorsprung blenden lassen und sind nicht mehr so hungrig gewesen“, sagte Hawlitzky.
So gelang den Solingern eine Aufholjagd, als der bis dahin starke Starting-Pitcher der Stealers, Jakob Klasson, ein wenig müde wurde. Der für ihn beim Spielstand von 10:6 eingewechselte Wolfgang Reitter ließ dann bei geladenen Bases einen Walk und einen Grand-Slam-Homerun zu, so dass die Stealers plötzlich 10:11 im Rückstand lagen und in diesem Spiel offensiv nicht mehr entscheidend zum Zuge kamen. Bemerkenswert war aber, dass in diesem Spiel alle Hamburger Schlagmänner mindestens einen Hit verbuchen konnten.
Das zweite Match war lange geprägt von den dominanten Pitchern Louis Cohen auf Hamburger und Jadd Schmeltzer auf Solinger Seite. So stand es bis ins achte von neun Innings 0:0, ehe die Stealers durch Christian Schöttler auf einen Hit von Jacob Younis mit 1:0 in Führung gingen. Im letzten Spielabschnitt ließen die Stealers dann noch weitere die Runs zum 4:0-Endstand folgen. „Louis Cohen hat gegen die starken Solinger Schlagmänner eine überragende Leistung gezeigt“, lobte Headcoach Hawlitzky den Hamburger Neuzugang. Cohen ließ lediglich vier Hits zu und schickte neun Solinger per Strikeout zurück auf die Bank. Die Offensive der Stealers produzierte acht Hits, wobei Christian Schöttler und Jacob Younis auf jeweils zwei kamen.
Am kommenden Sonnabend (23. April, 15 Uhr) empfangen die Stealers zum Heimspielauftakt den Nordrivalen Hannover Regents zu einem Match, die zweite Partie findet tags darauf in Hannover statt. „Wir werden an den Schwächen, die ich heute noch gesehen habe, in der Woche arbeiten. Unser Ziel ist es ganz klar, die beiden Spiele gegen Hannover zu gewinnen. Insgesamt streben wir an, die Saison mit einem positiven Verhältnis von Siegen und Niederlagen abzuschließen und erneut die Play-offs zu erreichen. Zu welchem Platz dies dann in der Nordgruppe am Ende reicht, werden wir sehen. Auf jeden Fall haben wir jetzt schon mal einen Sieg mehr auf dem Konto, als wir realistisch hätten erwarten dürfen“, sagte Headcoach Jens Hawlitzky.
Fotos: Gregor Eisenhuth (Vielen Dank!)