Bedeckt und Regenschauer: Der Wetterbericht versprach nichts Gutes. Dennoch konnten beide Spiele der jungen Schüler der Hamburg Stealers an diesem Sonntag ohne Delay bis zum Ende durchgespielt werden. Mit einer in allen Belangen starken Vorstellung beim Doubleheader gegen die Elmshorn Alligators untermalten die unter 12-Jährigen ihre Favoritenstellung und verließen mit 19:0 und 30:8 als klare Sieger den Platz.

Spiel 1 (Live Pitch) „Peter und kein Wolf“

Team 1 2 3 4 5 R
Hamburg Stealers 5 5 2 2 5 19
Elmshorn Alligators 0 0 0 0 0 0

Nachdem Finn Schulze und Max Foerster im letzten Live-Pitch-Saisonspiel gegen die 69ers schon keinen Run zugelassen hatten, gelang den Pitchern der young guns der Stealers auch gegen Elmshorn ein Shutout.

Dieses Mal schickten die Coaches der Stealers mit Peter Gripp (15 BF, 6 K, 4 BB) einen weiteren Elbakademie-Spieler auf den Wurfhügel, und der ein Jahr jüngere Starter der Hamburger überzeugte auf ganzer Linie. Er ließ lediglich einen Hit der Elmshorn Alligators im vierten Inning zu und sicherte sich schon beim zweiten Batter der Partie den beliebten Trophäenball für das erste Strike-Out seiner noch jungen Baseball-Karriere. Ihm folgte Noah Kannemeier (3 BF, 2 K, BB) auf den Mound, ebenfalls Akademiespieler, der im fünften und letzten Inning mit zwei Strike-Outs für den kombinierten Shutout sorgte und genau wie sein Vorgänger Peter einen von den Coaches unterschriebenen Ball mit nach Hause nehmen konnte.

Obwohl in der Höhe recht deutlich, bekamen die zahlreichen Zuschauer bei ungemütlichem Regenwetter dennoch eines der besten Baseballspiele der vergangenen Jahre im Nachwuchsbereich zu sehen.

Dafür zeigte sich vor allem auch der Nachwuchs eines alten Bekannten auf Seiten der Elmshorn Alligators verantwortlich. Kein geringerer als Nikolas Wäller, Sohn der Lokstedt-Stealers-Legende, Pitching Ace der deutschen Nationalmannschaft und Hall-of-Famer Michael Wäller, beförderte den Ball in Richtung Strike Zone der Stealers-Batter. Die noch sehr junge Nummer 12 (wie konnte es anders sein 😉 der Allies verfehlte mit seinen Pitches trotz seines noch geringen Alters sehr selten die Strike Zone und lieferte eine außerordentliche Leistung ab, indem er bei seinen 18 Batters Faced nicht einen einzigen Batter durch ein Base on Balls auf die erste Base ließ. Mit dieser Kontrolle und den Genen wird er in den nächsten Jahren sicher für reichlich Furore und attraktive Live-Pitch-Duelle im Schülerbereich sorgen.

Die ihm gegenüberstehenden zum größten Teil älteren Schlagmänner der Hamburg Stealers allerdings waren hellwach, und so gelang fast jedem Stealer ein satter Treffer. Finn Schulze (4-4), erneut Peter Gripp (4-4) und Mika Schubert (3-3, BB) holten hier sogar bei jeder ihrer Schlagchancen einen Hit heraus. Seinen ersten Base-Hit und somit Vitrinenball konnte an diesem Sonntagnachmittag auch Freddy Ewald (1-2, BB, K) für sich beanspruchen. Erfreulich auch, dass alle Hitter der Stealers bei diesem Spiel das „Wollen“ verkörperten und so insgesamt auf 21 Hits kamen.

Spiel 2 (coaches pitch) „Welcome to the Hit Parade“

Team 1 2 3 4 5 6 R
Hamburg Stealers 5 6 5 4 5 5 30
Elmshorn Alligators 2 0 3 1 2 0 9

Auch Spiel zwei des Doubleheaders ging mit 30:9 zwar deutlich an die Hamburg Stealers, insgesamt zeigte sich aber, dass hier vor allem in der Besetzung einzelner Positionen in der Feldverteidigung noch Bedarf besteht, sofern in den nächsten Spielen die nötige Unterstützung durch die Offense fehlen sollte. Insgesamt fünf Spielerwechsel nahmen die Coaches der Stealers im zweiten Spiel vor, um wieder allen Spielern des U-12-Teams genügend Spielzeit zu gewährleisten.

Das Team gab sich hier vor allem auch auf der Bank als Einheit und unterstütze das sich an der Home Plate anbahnende Feuerwerk in ganzen Zügen. Den Zündfunken gab hier der „Man of the Match“ in Spiel eins, Peter Gripp, mit einem Lead-off-Double. Am Ende hieß es für ihn: acht Hits bei acht Schlagchancen in beiden Spielen. Eine Bilanz, die nur von Finn Schulze (9-9) übertroffen wurde, der im zweiten Inning mit seinem Monster-Homerun dafür sorgte, dass die Stealers sogar sechs anstelle der üblichen regelbedingten „Höchstmarke“ von fünf Runs erzielen konnten.

Ein weiterer Höhepunkt waren die Hits von Benett Longo (3-3) und die harten Schläge von Enno Heydenreich (3-4).

Defizite zeigten sich wie erwähnt natürlich auch. So muss vor allem im Outfield noch an der nötigen Qualität im Feldspiel gearbeitet werden, um gegen stärkere Mannschaften bestehen zu können. Hier offenbarte sich sowohl im ersten als auch im zweiten Spiel noch ein gewisser Mangel an Standfestigkeit.

Insgesamt war dieser Doubleheader aber dennoch eine uneingeschränkte Werbung für den U-12-Baseball in Norddeutschland mit tollen Spielzügen, wenigen Walks, und – das sei vor allem erwähnt – dem Beweis, dass man auch im hohen Norden ohne viele Verzögerungen reichlich Spielzeit für die jungen Talente generieren kann. Ein Dank gilt hier vor allem den Allies mit ihrer hervorragenden Nachwuchsarbeit und den Umpires, ohne die dieses nicht möglich gewesen wäre, denn elf gespielte Innings und fünf volle Innings bei einem Live-Pitch-Game an einem Schüler-Spieltag hat es im S/HBV sicher noch nicht gegeben.

Die nächsten Spiele finden am 15. Juni um 10 Uhr am Vogt-Cordes-Damm gegen die Royals statt.

Bericht: U. Pape Fotos: C. Kannemeier