Nur neun Stealers trafen sich am frühen Sonntagmorgen, um sich in Dortmund den Holzwickede Joboxers zu stellen. Nur neun konnte Coach Volker Reimann aufbieten. Nur neun, aber es sollten die richtigen sein, die glorreichen Neun!
Heiße Temperaturen und gleißender Sonnenschein sollte auf die Hamburg Stealers II in Dortmund warten. Und gemessen daran, dass man mit nur zwei Pitchern unterwegs war und der ein oder andere nicht ganz fit war, ging man eher mit Skepsis zu Werke. Und so waren es auch die Gastgeber, die zuerst punkteten. Für die Diebe auf dem Hügel begann Stefan Kruse. Kruse laboriert immer noch an kaputten Bandscheiben und hatte einige Mühe, den Ball Richtung Platte zu bringen. Coach Reimann schenkte ihm dennoch das Vertrauen und sollte damit Recht behalten. Im Hoeschpark in Dortmund entwickelte sich ein wahres Pitcherduell. Weder Kruse noch sein Gegenüber der Joboxers ließen der gegnerischen Offensive große Chancen. Zudem stand die Defensive sicher, auch wenn einige Positionen ungewöhnlich besetzt waren. Reimann im Rightfield und Jan Jary Goetze im Centerfield waren ein eher ungewöhnlicher Anblick. In die untere Hälfte des achten Innings ging man mit einer knappen Führung von 3:2. Hier schwächelte Kruse. Zwei Walks und ein hit by Pitch später waren die Bases geladen für Holzwickede. Der vierte Schlagmann holte dann einen Joboxer per Sac Fly über die Platte zum Ausgleich. Holzwickede witterte die Chance, das Spiel zu drehen. Aber die nächsten Hitter konnte die Chance nicht nutzen. Zwei Flyballs und es blieb beim 3:3. Da beide Teams im neunten Inning nicht punkten konnten, ging es in die Verlängerung. Die Stealers begannen vielversprechend. De Vos und Kruse mit Hits, Pentzin mit erfolgreichem Bunt und Safe an der eins und Ben von der Thüsen mit Walk. Führung 4:3! Goetze schlug noch einen Single und die Stealers führten nun 5:3. Es ging in die untere Hälfte des 10. Innings. Hier ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Flyout, Single, Game Ending Double Play, Sieg Hamburg StealersII!
Aber wer wollte hier schon aufhören? Neun Spieler, zwei Siege, warum nicht?
Auch das zweite Spiel zeigt eine ungewöhnliche Aufstellung. De Vos an Third Base, Oppermann, Goetze und Reimann im Outfield. Komplettiert von Guerra auf Short, Rappaccioli auf der Zwei, Kruse auf der Eins, Pentzin hinter der Platte und von der Thüsen auf dem Mound nahm man sich der Mission an, zwei Siege einzufahren. Und es ging gut los. Triple von Rappaccioli und Single von de Vos und es stand 1:0. im zweiten Inning legten dann Reimann, Goetze und Guerra noch drei Runs drauf. War das schon die Vorentscheidung? Von der Thüsen ließ auf dem Hügel nichts anbrennen. Unterstützt von der Defensive schaffte es keiner der Joboxers über die Platte. Die Hamburg Stealers II dagegen legten im vierten Inning durch Hits von Reimann und Guerra sowie Walk für Götze noch zwei Runs nach. 6:0! Der einzige vermeintliche Run der Gastgeber wurde wieder von der Anzeige gestrichen. Was war geschehen? Im vierten Inning war der gegnerische DH Hesse per Single auf Base gekommen. Der nächste Schlagmann legte einen Double drauf und Hesse umrundete Third Base und scorte. Vermeintlich. Denn de Vos hatte aufgepasst, Hesse hatte das dritte Base nicht berührt. Die Stealers spielten einen Appeal…und bekamen Recht! Der Run zählte nicht, das Shutout war wieder hergestellt. Und sollte es auch bleiben. Auch in den Innings fünf, sechs und sieben ließ von der Thüsen Holzwickede keine Chance. Und so hatten unsere glorreichen Neun es geschafft. Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge setzte es zwei Siege. Beide Pitcher hielten das ganze Spiel durch, die Defensive leistete sich keine groben Schnitzer und die Offensive scorte, als es darauf ankam. Ein großartiger Teameffort. Coach Reimann hatte seine schlechte Laune vom Morgen da lange vergessen. Nächste Woche geht es dann nach Berlin. Ein weiteres Happy End?