Die Hamburg Stealers haben gut fünf Monate vor dem Beginn der neuen Saison in der Baseball-Bundesliga eine wichtige Weichenstellung vollzogen. David Wohlgemuth ist ab sofort neuer Headcoach des Bundesligateams und der zweiten Mannschaft der Stealers, die in der 2. Bundesliga spielt. Der 27-Jährige erhält bei den Stealers einen Drei-Jahres-Vertrag und wird neben seiner Trainertätigkeit für die Bundesligateams auch die Kooperation mit vier Schulen wahrnehmen sowie in der Sponsorenarbeit und der Spieltagsvermarktung aktiv sein.
David Wohlgemuth war in den vergangenen Jahren Headcoach der Bundesligateams der Hannover Regents und der Dohren Wild Farmers. Mit den Wild Farmers erreichte er 2017 und 2018 jeweils einen Platz unter den Top vier der Bundesliga Nord, während die Stealers dieses Ziel verfehlten und jeweils den fünften Rang der Bundesliga Nord belegten.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit David Wohlgemuth einen jungen, aber fachlich sehr starken Headcoach verpflichten konnten. Er hat bewiesen, dass er ein Team formen und zu Top-Leistungen motivieren kann. Wir haben ihm ganz bewusst einen Drei-Jahres-Vertrag gegeben, weil wir von seinem Können überzeugt sind und wieder auf Kontinuität auch auf der Position des Headcoaches setzen wollen“, sagt Sven Huhnholz, der 1. Vorsitzende der Hamburg Stealers, zu dieser wichtigen Entscheidung.
Im nachfolgenden Interview spricht David Wohlgemuth über seine Motivation und seine Ziele mit den Hamburg Stealers.
Wie bist du überhaupt zum Baseball gekommen?
David Wohlgemuth: „Durch meinen acht Jahre älteren Bruder, der damals die Bennigsen Beavers mitgegründet und dort auch gespielt hat. Er wurde dazu durch den Film „Die Indianer von Cleveland“‘ inspiriert. Ich hatte erst Fußball gespielt, bin dann aber zum Baseball gegangen.“
Wann hast du dein Trainertalent entdeckt?
„Ich habe bei den Bennigsen Beavers, deren erstes Team damals in der Bundesliga spielte, schon mit zwölf Jahren angefangen, im Nachwuchsbereich zu helfen.“
Welchen Aufgabenbereich wirst du jetzt bei den Stealers haben?
„Ich werde für die erste und zweite Mannschaft als Cheftrainer verantwortlich sein. Das soll vor allem bezwecken, dass wir unseren eigenen Nachwuchs besser in die Bundesligamannschaft integrieren können. Es ist leichter, wenn dies in einer Hand ist und die beiden Teams nicht von zwei verschiedenen Coaches betreut werden. Ein weiterer wichtiger Bereich sind die Kooperationen mit vier Schulen. Hier bringe ich den Schülern im Sportunterricht den Baseball-Sport näher. Zudem helfe ich im Bereich des Sponsorings und bei der Vermarktung der Bundesliga-Heimspiele.“
Welches kurzfristige Ziel hast du dir gesetzt?
„Wir wollen in der kommenden Saison die Play-offs erreichen. Ich denke, das ist logisch. Alles, was dann folgt, ist schwer vorauszusagen. Es wird darauf ankommen, dass man in den Play-offs in der richtigen Form ist, dass die guten Schlagleute gesund sind und die Pitcher noch nicht zu viel geworfen haben.“
Was reizt dich an der Aufgabe bei den Stealers?
„Generell reizt mich an Hamburg, dass es die wahrscheinlich schönste Stadt Deutschlands ist. Sportlich spüre ich, dass die Führung der Stealers dasselbe langfristige Ziel hat wie ich, nämlich mal um den Meistertitel zu spielen. Grundsätzlich bin ich sicher, dass dieser Club ein großes Potenzial hat.“
Wie hast du Stealers bisher von außen wahrgenommen?
„Als einen sehr professionell geführten Club, der aber sein Potenzial nicht ausschöpft. Mit Dohren habe ich hier ein paar Mal gewonnen, obwohl die Grundvoraussetzungen deutlich für die Stealers sprachen.“
Gibt es schon Zusagen von neuen Spielern, die in der kommenden Saison unter dir bei den Stealers spielen wollen?
„Wir sind in sehr aussichtsreichen Gesprächen. Es werden einige deutsche Spieler kommen, die uns sicher verstärken werden.“
Welchen anderen Beruf hast du gelernt?
„Ich bin gelernter Logistik- und Speditionskaufmann. Dies hätte ich mir auch gut vorstellen können, aber mich hat es mehr gereizt, draußen zu sein, als den ganzen Tag drinnen am Computer zu sitzen. Daher bin ich sehr glücklich, dass ich mit dem Sport meinen Lebensunterhalt finanzieren kann.“
Wie stellst du dir im Frühjahr 2019 den perfekten Home-Opener vor?
„Zwei Spiele bei bestem Wetter vor vielen Zuschauern – und natürlich zwei Siege. Ich glaube, dass Erfolg Zuschauer anzieht.“
HERZLICH WILLKOMMEN, David!