Den Hamburg Stealers haben sich mit zwei überraschenden und in der Höhe sogar sensationellen Auswärtssiegen bei den Solingen Alligators im Kampf um einen Play-off-Platz eindrucksvoll zurückgemeldet. Dem 12:4 im ersten Spiel am Sonnabend ließ das Team von Headcoach Jens Hawlitzky unmittelbar danach einen 9:2-Erfolg im zweiten Match folgen. Mit nun 8:8 Siegen belegen die Stealers gemeinsam mit den punktgleichen Paderborn Untouchables den vierten Rang der Nordgruppe hinter den Bonn Capitals (13:3), die am Sonntag noch gegen Dortmund spielen, den Dohren Wild Farmers (10:6) und den Solingen Alligators (11:7).
Im ersten Spiel lagen die Stealers zwar nach vier der insgesamt neun Innings mit 1:3 im Rückstand, ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und konnten in der Folge ihre auch bis dahin schon gute Offensivleistung in Punkte ummünzen. Dabei zeichnete sich Kapitän Brehan Murphy mit einem Homerun ebenso besonders aus wie Infielder Henry Guerra, der bei allen vier At Bats einen Hit (gelungener Schlagversuch) landen konnten. Zudem kam er durch einen Walk ein weiteres Mal auf Base. Am Ende standen für die Stealers nicht weniger als 20 Hits zu Buche – eine überragende Zahl gegen ein Topteam der Liga.
Als Starting Pitcher überzeugte ein weiteres Mal Gianny Fracchiolla. Der Italiener ließ in seinen sieben gespielten Innings lediglich vier Hits und fünf Walks zu. Von den drei Runs, die er hinnehmen musste, hatte er nur einen zu verantworten (earned run). Zehn Solinger Schlagmänner schickte er per Strikeout zurück ins Dugout. Verdientermaßen bekam Fracchiolla den Win für dieses Spiel. Als Reliever gab sich Jakob Klasson in den verbleibenden beiden Innings keine Blöße und warf auch noch vier Strikeouts bei einem zugelassenen Run und vier Hits.
Im zweiten Match stellten die Stealers von Anfang an klar, dass sie sich diesmal mit einem Sieg nicht zufrieden geben würden und sorgten mit je einem Run im ersten, zweiten und vierten Inning für eine 3:0-Führung. Die Vorentscheidung fiel darauf im fünften Spielabschnitt, als die Hamburger gleich fünf Runs zum zwischenzeitlichen 8:0 nachlegen konnten. Damit hatten sie den Solinger Pitcher Louis Cohen, der in der vergangenen Saison noch für die Stealers gespielt hatte, endgültig in die Knie gezwungen.
In der Offensive der Stealers ragte in dieser Partie „Eigengewächs“ Ben von der Thüsen mit vier Hits heraus, mit denen er insgesamt drei Mitspielern zu einem Run verhalf. Wie schon im ersten Match verbuchte Neuzugang Andres Chacon de Antonis auch diesmal drei Hits. Als Starting Pitcher bot Dustin Ward mit neun Strikeouts in seinen sechs gespielten Innings erneut eine starke Vorstellung. Er ließ lediglich sechs Hits der Solinger und einen Walk zu. Keinen der beiden gegen ihn gescorten Runs hatte er zu verantworten. Ihm folgten auf dem Mound erneut Jakob Klasson (2 Innings, 2 Strikeouts, 1 Hit, 0 Runs, 2 Walks) und Jordan Edmonds (1 Inning, 2 Strikeouts, 1 Hit, 0 Runs, 2 Walks).
„Wir hatten uns vorgenommen, am Schlag sehr aggressiv zu Werke zu gehen und früh auf den Ball zu schlagen. Das haben praktisch auch alle Spieler umsetzen können, nachdem wir uns ganz am Anfang noch etwas schwer getan hatten, unsere Chancen auf Runs zu nutzen. Doch wir haben uns nicht entmutigen lassen, an unserer Devise festgehalten und sind belohnt worden“, sagte Headcoach Jens Hawlitzky. „Unser Neuzugang Andres Chacon de Antonis hat sich auf Anhieb sehr gut eingefügt. Mit ihm haben wir auf jeden Fall an Qualität in der Offensive und auf der Positionierachse gewonnen.“
Interessanter Nebeneffekt der beiden hohen Auswärtssiege: Sollten am Ende der regulären Punktspielsaison die Stealers und Solingen nach Siegen gleichauf sein, hätten die Stealers aufgrund des nunmehr gewonnenen direkten Vergleiches die Nase vorn. Gleiches gilt für den direkten Vergleich mit den Dohren Wild Farmers.
Am kommenden Sonntag bestreiten die Stealers die beiden vorentscheidenden Auswärtsspiele bei den Paderborn Untouchables. Die nächsten beiden Heimspiele finden am 25. Juni (13 und 16.30 Uhr) gegen die Dortmund Wanderers statt.