Mit einem erst am Ende deutlichen 8:2 gelang den Hamburg Stealers am Sonnabend gegen die Hannover Regents der erhoffte Sieg im ersten Heimspiel der neuen Saison der Baseball-Bundesliga. Nach einem punktlosen ersten Inning gingen die Niedersachsen im zweiten Spielabschnitt mit 2:0 in Front. Die Hamburger aber antworteten im Nachschlag des zweiten Innings prompt mit drei Runs zur 3:2-Führung. Diese baute die Mannschaft von Headcoach Jens Hawlitzky mit je einem Run im fünften und sechsten Inning auf 5:2 aus. Dabei gelang es einige Male, prekäre Situationen in der Defensive schadlos zu überstehen. Die endgültige Entscheidung fiel schließlich im achten der neun Innings, als die Stealers gegen den für Jannis Wedemeyer eingewechselten Regents-Pitcher Tim Hartmann drei weitere Punkte zur 8:2-Führung einfuhren.
Mit jeweils zwei Hits (erfolgreiche Schlagversuche) waren Przemyslaw Paluch und Henry Guerra die erfolgreichsten Batter der Stealers. Als Starting Pitcher zeigte der Jakob Claesson in seinen acht Innings eine ansprechende Leistung, am Ende standen für ihn drei Strikeouts, nur ein Earned Run und zwei Walks zu Buche.
Im neunten Inning beorderte Cheftrainer Jens Hawlitzky den erst 14 Jahre alten Jonathan Ziegenhagen auf den Wurfhügel. Der talentierte Jugendspieler feierte ein überaus gelungenes Bundesliga-Debüt als Pitcher. Er ließ weder einen Hit noch einen Walk zu, sondern schickte zwei der drei Hannoveraner Schlagmänner, die ihm gegenüberstanden, per Strikeout zurück auf die Bank. Ein Flyout rundete seinen Premieren-Auftritt ab. „Es freut mich sehr für Joni, dass er einen so guten Einstand hatte. Seit einigen Jahren trainiere ich ihn ja nun schon. Es hat mir heute viel Spaß gemacht, seinen Auftritt zu sehen“, sagte Hawlitzky nach dem Spiel.
„Wir haben heute unsere Punkte vielleicht nicht besonders schön erzielt, aber letztlich kam es darauf an, dass wir das Heimspiel gegen einen Konkurrenten um einen Play-off-Platz gewinnen. In der Offensive waren wir nicht ganz so aggressiv am Schlag und haben daher einige Chancen, unsere Führung schon früher deutlicher auszubauen, liegengelassen“, sagte Hawlitzky.
Trotz der kühlen Witterung waren mehr als 200 Zuschauer in den Baseball-Park am Langenhorst gekommen und sorgten für eine gute Nordderby-Atmosphäre. Der zwischenzeitliche Schneefall, der eine kurze Spielunterbrechung verursachte, war für Stealers-Shortstop Jacob Younis eine Premiere. Der 22 Jahre alte Australier hatte in seinem Leben zuvor noch nie mit eigenen Augen Schnee gesehen.
Im zweiten Spiel, das am Sonntag in Hannover stattfand, mussten sich die Stealers mit 1:2 geschlagen geben. Dabei ergab sich wie erwartet ein Duell der beiden US-amerikanischen Pitcher Heath Gray (Hannover) und Louis Cohen (Stealers.). Dabei ließ Gray im gesamten Spiel lediglich vier Hits der Hamburger zu und gab keinen Walk ab. So kamen die Stealers erst im letzten Inning zu ihrem einzigen Run durch Michael Kujoth. Louis Cohen strikte im gesamten Match acht Hannoveraner aus, ließ aber acht Hits, aus denen die Regents auch ihre beiden am Ende entscheidenden Punkte generierten.
„Wir waren heute am Schlag etwas übermütig und haben es verpasst zu scoren, als wir die Chance dazu hatten. In manchen Offensivaktionen waren wir leider nicht clever genug“, sagte nach dem Spiel Headcoach Jens Hawlitzky. „Im Hinblick auf die Spiele am kommenden Wochenende in Paderborn müssen wir aus diesen Schwächen lernen.“